Reifenwechsel plus Inspektion oder HU im Autohaus oder Frühjahrscheck?
Kraftfahrzeuginnung: Über sechs Millionen Räder müssen in der Region gewechselt werden
Ostern ist vorbei. Die Frage wann steigen wir auf Sommerreifen um, haben die meisten der Halterinnen und Halter der rund 1,66 Millionen Pkw in der Region Stuttgart noch vor sich. Vor Corona hieß die Antwort, nach der letzten Skiausfahrt. Jetzt ist es eine gute Idee, zu checken, was sonst noch ansteht und sich verbinden lässt: „Ist die Hauptuntersuchung fällig, ist es eine gute Idee, diesen Termin mit dem Räderwechsel zu kombinieren“, sagt Roger Schäufele, Stuttgarter Kreisvorsitzender der Kraftfahrzeuginnung Region Stuttgart. „Das spart Zeit, weil zwei Termine zu einem werden.“ Und Zeit ist kostbar: „Immerhin gibt’s allein in Stuttgart bei einem Bestand von 302.000 Pkw weit über eine Million Räder zu wechseln“, rechnet er vor. „In der Region sind es insgesamt über sechs Millionen Räderwechsel, weil Allwetterreifen nur eine sehr geringe Rolle spielen.“
Noch besser ist das Triple: „Jahresinspektion, Räderwechsel und HU kombinieren.“ Aber wenn keine Inspektion ansteht? „Dann ist der Frühjahrscheck eine gute Idee.“ Den bieten die Autohäuser an, um die kleinen Schäden aufzuspüren, die der Winter so hinterlässt, wenn das Auto auf Tour ist: „Da kommt es nicht auf die Kilometer an“, sagt Obermeister Torsten Treiber, „sondern auf die Straßenbedingungen, wenn gefahren wurde. Hat der Vordermann Split aufgewirbelt? War reichlich Salz auf der Straße? Gab’s einen leichten Aus- oder Abrutscher mit Unterbodenkontakt? Und wie geht’s dem Pollen-, besser Feinstaubfilter? Die Windschutzscheibe wird auch gecheckt und gegebenenfalls repariert. Alles unter dem Gütesiegel blau-weißes Meisterschild, das nur Innungsbetriebe haben und das im Streitfall (der nur im Promillebereich vorkommt) Verbraucherschutz durch eine Schiedsstelle garantiert.
Das Argument für Kombination der Termine im Autohaus ist die Zeitersparnis sagt Roge Schäufele: „Wer zur Prüfstelle fährt und einen Mangel am Auto hat, muss danach in die Werkstatt, die den Mangel beseitigt und dann wieder zur Prüfstelle. Geld gespart ist keines, aber viel Zeit verschwendet.“
Werkstatt ist einfacher und der Prüfer ist oft derselbe wie in der Prüfstelle, denn Arbeit am Auto und Prüfung sind getrennt, erklärt Innungsgeschäftsführer Christian Reher die Rechtslage: „Damit ein Betrieb die HU durchführen darf, muss er ein anerkannter Prüfstützpunkt sein, sprich er hat alle Technik auf modernstem Stand da.“ Die AU kann er selber machen, die HU darf nur ein amtlich anerkannter Prüfer einer Prüforganisation wie TÜV, DEKRA oder andere machen. Prüfung nach der Inspektion, „heißt in der Regel Plakette ist kein Problem.“ Erst HU, dann reparieren, was beanstandet wird, dann Plakette, geht aber auch: „Der Kunde entscheidet, die Werkstatt macht es so, wie er will.“