Region Stuttgart soll komplette Corona-Testregion werden
Kraftfahrzeuginnung. Was das Saarland kann, sollten wir auch können
Die Kraftfahrzeuginnung Region Stuttgart setzt sich in Schreiben an Ministerpräsident Winfried Kretschmann, das Wirtschaftsministerium, an den Stuttgarter OB Frank Nopper und die Landräte der im Verband Region Stuttgart zusammengeschlossenen Landkreise dafür ein, „ sich bei der Umsetzung in der neuen Corona-Verordnung nicht im Klein-Klein zu verlieren, sondern einen großen Wurf zu wagen: Wir brauchen eine Modellregion Stuttgart, in der neue Wege der Coronabekämpfung getestet werden.“ Obermeister Torsten Treiber und Geschäftsführer Christian Reher haben dabei die rund 800 Betriebe in der Region im Blick, aber auch den ganzen Handel beziehungsweise die ganze Wirtschaft: „ Eine Beschränkung auf kleinräumige Gebiete, wie etwa einzelne Städte, die jetzt bei Ihnen vorstellig werden, würde zu einer massiven Wettbewerbsverzerrung führen. Es käme auf unser Gewerbe bezogen, sogar dazu, dass innerhalb von Betrieben, die regionsweit tätig sind, vollkommen unterschiedliche Betriebsabläufe erforderlich wären. Sie haben bei der gescheiterten Gründonnerstagslösung erlebt, wie eng Lieferketten und Betriebsabläufe gestrickt sind. Wir appellieren deswegen an Sie, diesen Fehler kein zweites Mal zu machen“, heißt es im Brief an den Ministerpräsidenten.
Eine Modellregion Region Stuttgart mache auch deswegen Sinn, „weil ja auffällig ist, dass sich die Inzidenzen in der Landeshauptstadt Stuttgart und den Kreisen Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und Rems-Murr-Kreis deutlich unterscheiden. Werden diese Gebiete, die den Verband Region Stuttgart bilden, in einem Modellprojekt zusammengefasst, lassen sich fundierte Erkenntnisse darüber gewinnen, wie sich gleichartige Maßnahmen an unterschiedlichen Standorten auswirken. Damit lassen sich sicher auch Ansteckungshotspots in der Region zuverlässiger identifizieren als es bei kleinräumigen Lösungen der Fall wäre.“
Im Schreiben an die Landräte und an den Verband Region Stuttgart informiert die Innung die Adressaten über den Brief an den Ministerpräsidenten und bittet um Unterstützung: „Wir sehen darin eine einmalige Chance auch angesichts der Tatsache, dass das Saarland (990.000 Einwohner) als Land laut Presseberichten diese Möglichkeit nutzen will. Die Region Stuttgart ist mit 2,7 Millionen Einwohner fast dreimal so groß. Uns ist dabei bewusst, dass die Landkreise und die Landeshauptstadt Stuttgart die Schlüsselrolle spielen, wenn es zu einer Entscheidung kommt. Wir bitten Sie deshalb, unser Anliegen durch ein koordiniertes Vorgehen zu unterstützen und sich Ihrerseits, soweit noch nicht geschehen, ebenfalls für eine Modellregion Stuttgart auszusprechen.“