Ohne Autos werden Autohäuser ihre Umsatzziele nicht erreichen können
Kraftfahrzeuginnung: zweistellige Zulassungsverluste
Knapp 96.000 Pkw sind in den ersten drei Quartalen in der Region Stuttgart zugelassen worden „und es ist keine Frage, dass wir weit über 100.000 liegen könnten, wenn die Hersteller Autos liefern könnten“, sagt Obermeister Torsten Treiber von der Kraftfahrzeuginnung Region Stuttgart, denn im Vergleich zum Vorjahr fehlen schon über 12.000 Pkw.
Können diese aber nicht, weil sie aus Asien und Amerika nicht die nötigen Chips für die rollenden Computer bekommen. „Jetzt rächt sich bitter, dass wir fast keine eigene Chipproduktion haben“, sagt Innungsgeschäftsführer Christian Reher. Ausweichen auf Gebrauchtwagen geht auch immer weniger: „Die Bestände schmelzen dahin wie Eis in der Sonne“, sagt Innungspressesprecher Reiner Äckerle: Über 162.000 Besitzumschreibungen wurden bis 30.09.2021 notiert. Fast 10.000 Autos fehlen zum Vorjahr. „Und die hätten wir locker geschafft, wenn die Autos da wären.“ Sind sie aber nicht: „Keine Neuwagen heißt Leasingverträge werden verlängert, heißt keine Leasingrückläufer, heißt keine Gebrauchtwagen“, sagt Torsten Treiber: Oder in den Zahlen des Monats September: Knapp 9.400 Pkw-Neuzulassungen, sind ein Minus von 36,2 Prozent. Rund 18.000 Besitzumschreibungen sind ein Minus von 18,2 Prozent. Zusammen wurden in der Region Stuttgart bisher über 9.000 Pkw weniger verkauft als vor einem Jahr.
„Damit ist jetzt schon abzusehen, dass die Kfz-Betriebe ihre Umsatzziele deutlich verfehlen werden.“ Chipmangel trifft alle Neuwagen gleichermaßen: E-Autos genauso wie Hybridmodelle und Autos mit Verbrennermotoren. „Aktuell gehen wir in der Region im Vergleich zu 2020 auf einen Umsatzverlust von 500 Millionen Euro zu, wenn nicht noch ein Wunder geschieht“, rechnet Christian Reher vor. Tipps für alle die auf ein Auto warten, gibt es leider keine: „Geliefert werden kann nur was vom Band läuft.“