EU-Bürokratieabbau soll Kfz-Betriebe entlasten
„Wäre ein wichtiger Schritt für die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands“

Der Verband des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg begrüßt das von der EU-Kommission angekündigte „Omnibus-Paket“ zum Bürokratieabbau. Die für den 26. Februar geplante Verordnung sieht eine Reduzierung der Berichtspflichten um 25 Prozent für alle Unternehmen und sogar um 35 Prozent für kleine und mittlere Unternehmen vor. Zudem sollen verschiedene EU-Vorgaben zur Nachhaltigkeit wie die Taxonomie-Verordnung und die Lieferkettenrichtlinie in einem einheitlichen Regelwerk zusammengeführt werden.
Zu viel Zeit am Schreibtisch statt in der Werkstatt
„Die Realität in vielen unserer Betriebe sieht heute so aus: Der Meister verbringt mehr Zeit am Schreibtisch als in der Werkstatt. Bis zu 20 verschiedene Beauftragte - von Datenschutz bis Arbeitsschutz - müssen benannt werden. Diese Ressourcen fehlen uns bei der eigentlichen Arbeit“, erklärt Michael Ziegler, Präsident des Verbandes. „Unsere Mitgliedsbetriebe wollen Autos reparieren und nicht Formulare ausfüllen.“
Konsolidierung der ESG-Regelwerke überfällig
Positiv bewertet der Verband die geplante Konsolidierung der ESG-Regelwerke, die Richtlinien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung, Taxonomie und Lieferketten in einer einzigen Verordnung bündeln soll. „Die bisherige Überregulierung lähmt die Transformation unserer Branche“, so Ziegler. „Wer den technologischen Wandel zum Erfolg führen will, muss den Betrieben Luft zum Atmen geben - statt sie mit Bürokratie zu ersticken. Die EU hat erkannt, dass wir einen Kurswechsel brauchen. Das kann aber nur der erste Schritt sein. Was wir jetzt brauchen, ist eine Politik, die den Mittelstand nicht als Melkkuh der Nation betrachtet, sondern als das, was er ist: Der Motor unseres Wohlstands.“