E-Auto-Verkäufe in Baden-Württemberg brechen im Juli deutlich ein
Der Verband des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg beobachtet mit Sorge einen signifikanten Rückgang bei den Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen. Laut Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) sank im Juli 2024 der Anteil vollelektrischer Fahrzeuge an den Neuzulassungen auf 14,7 Prozent, verglichen mit 22,6 Prozent im Vorjahresmonat.
Michael Ziegler, Präsident des Baden-Württembergischen Kraftfahrzeuggewerbes, kommentiert die aktuellen Zahlen: „Die Juli-Bilanz bestätigt unsere Befürchtungen. Von 35.357 Neuzulassungen waren lediglich 5.190 Elektrofahrzeuge - ein Rückgang um 33,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.“
Besonders alarmierend ist die pessimistische Einschätzung des Automobilhandels für die kommenden Monate. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass 63 Prozent der Händler die Bestellsituation für Elektrofahrzeuge bei Privatkunden als sehr schlecht und weitere 28 Prozent als schlecht einschätzen.
Ziegler erklärt den starken Rückgang auch mit statistischen Effekten: „Im Vorjahr nutzten viele Firmen die letzte Chance, um sich vor dem Ende der E-Förderung im September vergünstigt mit Stromern einzudecken.“ Dennoch sei das generell sinkende Interesse am E-Autokauf, insbesondere bei Privatkunden, nicht zu übersehen.
Während die E-Mobilität schwächelt, verzeichnen konventionelle Antriebe einen Aufschwung. Dieselfahrzeuge konnten im Juli mit 6.584 Zulassungen sogar ein Plus von 22,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verbuchen. Insgesamt legten Verbrenner um 6,5 Prozent auf 16.495 Zulassungen zu.
Trotz der Herausforderungen im E-Mobilitätssektor bleibt die Gesamtbilanz des baden-württembergischen Neuwagenmarkts positiv. In den ersten sieben Monaten des Jahres wurden 245.163 Neuzulassungen verzeichnet, was einem Anstieg von 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.
„Die Branche blickt verhalten zuversichtlich in die Zukunft“, so Ziegler. „Eine Steigerung um zwölf Prozent bei den Auftragseingängen ist trotz des schwachen Vorjahres mehr als nur ein Hoffnungsschimmer.“ Dennoch bleibe die Elektromobilität ohne staatliche Fördermaßnahmen das Sorgenkind der Branche. Der Verband des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg fordert angesichts dieser Entwicklung eine Neubewertung der Förderpolitik für Elektrofahrzeuge, um die Ziele der Verkehrswende nicht zu gefährden