Bei E-Auto-Förderung kommt’s bei Leasing ab sofort auf die Laufzeit an
Kraftfahrzeuginnung: Am 16. November wurden die Förderregeln geändert
E-Autos boomen. Plugin-Hybride auch. Staatszuschuss macht’s möglich. Allerdings haben sich am Montag die Regeln für diesen Zuschuss geändert, wenn die Elektromobile geleast werden. Denn der Bund staffelt jetzt die Höhe der Förderung nach der Laufzeit des Leasingvertrages. Frank Schnierle, stv. Obermeister der Kfz-Innung Region Stuttgart, bringt es so auf den Punkt: „Erst bei einer Leasinglaufzeit von 24 Monaten aufwärts gibt es jetzt noch den vollen Staatszuschuss.“
Wer ein E-Auto kauft, hat es am einfachsten. Für ein E-Auto mit einem Nettolistenpreis unter 40.000 Euro gibt es 6.000 Euro Bundeszuschuss, wenn der Wagen mindestens sechs Monate in Besitz behalten wird. Kostet der Wagen mehr als 40.000 Euro sind es 5.000 Euro. Ist es ein Plugin, sinkt der Bundeszuschuss auf 4.500 beziehungsweise 3.750 Euro. „Dazu kommen noch die Herstellerprämien und die niedrigere Mehrwertsteuer bei 39.999.99 Euro netto sind das 1.200 Euro“, sagt Frank Schnierle.
Da liegt aber schon der erste Haken. Christian Reher, der Geschäftsführer der Kraftfahrzeuginnung Region Stuttgart: „Die Mehrwertsteuersenkung gilt nur bis 31.12.2020. Eigentlich nur bis 30.12.2020, denn an Silvester hat keine Zulassungsstelle auf. Und ab 1. Januar 2021 stehen wieder 19 Prozent Mehrwertsteuer auf der Rechnung und das E-Auto wird entsprechen teurer.“ Guter Rat für Sparfüchse: „Wenn es ein E-Auto oder ein Plugin-Hybrid sein soll, dann so schnell wie möglich kaufen.“
Wird das Fahrzeug geleast, sieht es anders aus: „Da bringt die gesenkte Mehrwertsteuer Privatkunden höchsten noch eine Ersparnis bei der Dezemberrate. Dann gelten wieder die 19 Prozent, weil ja monatlich bezahlt wird“, sagt Frank Schnierle. Aber durch die Änderung der Förderrichtlinie können schnell ein paar tausend Euro verloren gehen: Leasing bis zu elf Monaten bringt künftig nur noch 1.500 Euro Staatszuschuss (Plugin 1.125 Euro), wenn es ein Modell unter 40.000 Euro ist, oder 1.250 Euro (Plugin 937,50 Euro), wenn es teurer ist. Bis zu 23 Monaten sind es nur noch 3.000/2.500 Euro (Plugin 2.250 Euro/ 1.875 Euro). Und erst ab 24 Monaten ist alles easy: „Volle Prämie ohne Wirrwarr“, sagt Frank Schnierle.
Warum es die Regierung kompliziert macht, wo es vorher einfach ging? „Wissen wir auch nicht“, sagt Christian Reher. „Angefangen hat alles damit, dass andere Förderprogramme auf Bundes- und Landesebene einbezogen werden sollten. Denn vorher war Doppelförderung unzulässig. „Keinen Kopf machen“, rät Frank Schnierle, „einfach ins Autohaus gehen, die Kollegen haben sich längst schlau gemacht und beraten optimal.“
Der Rat E-Autos und Plugins erstmal zu leasen macht auch Sinn, wenn jetzt eine Vertragslaufzeit von 24 Monaten das Minimum ist: „Was Ende 2022/ Anfang 2023 ist, weiß heute noch niemand. Und bei einem geleasten Auto muss sich keiner Gedanken machen, wie der Wiederverkaufswert aussieht.“ Außer der Händler natürlich, der das Fahrzeug gegebenenfalls wieder zurücknehmen muss. „Das lassen wir auf uns zukommen. Der Kreis Esslingen war im Oktober einer der E-Auto-Hotspots in der Region und darf das gerne bleiben“, sagt Frank Schnierle. Und übrigens: „Junge Gebrauchte mit E-Antrieb sind auch förderfähig. Aber das ist noch komplizierter – also lieber einen fragen, der sich auskennt. Im Innungsbetrieb, erkenntlich