Autohandel öffnen, weil Kfz-Werkstätten die Sicherheit vor Corona beweisen
Kraftfahrzeuginnung fordert Schluss mit dem Lockdown
„Wenn es Bereiche gibt, bei denen klar zu belegen ist, dass es kaum Ansteckungen gibt, dann sind das ALDI und der Autohandel“, sagt Obermeister Torsten Treiber von der Kraftfahrzeuginnung Region Stuttgart. Logische Forderung: „Wenn kein Lockdown für ALDI, dann auch kein Lockdown für die Autohäuser im Kreis Esslingen, Inzidenzen hin oder her“, sagt Frank Schnierle, stellvertretende Obermeister, Kreisvorsitzender der Kraftfahrzeuginnung und Geschäftsführer des Autohauses Jesinger: „Unsere Kunden sind sicher, dafür sorgen ausgefeilte Hygienekonzepte.“ Corona-Ausbrüche in Kfz-Werkstätten seien höchst selten, obwohl die seit Beginn der ersten Lockdowns immer für die Kunden geöffnet hatten.
Die Innung will weniger Corona, aber trotzdem die uneingeschränkte Öffnung der Autohäuser (und aller Einzelhandelsgeschäfte). „Das geht“, sagt Innungsgeschäftsführer Christian Reher, „wenn wir endlich zum ursprünglichen Modell der Coronabekämpfung zurückkehren: Ansteckungsherde identifizieren und dort die Ausbreitung unterbrechen. Wenn in Esslingen in einem Haus ein Brand ausbricht, setze ich ja auch nicht die ganze Stadt unter Wasser, um ihn zu löschen und ein Übergreifen der Flammen zu verhindern.“
Frank Schnierle sieht alle Voraussetzungen für eine Öffnung der Autohäuser im Kreis Esslingen erfüllt, auch wenn die Inzidenzzahlen gerade etwas anderes nahelegen: „Das zeigt ja gerade, dass der Inzidenzwert nicht die wirklichen Verhältnisse widerspiegelt: Maskenpflicht für alle ist bei uns selbstverständlich. Beschäftigte werden getestet. Die Innung rät allen Betrieben dazu, die Luca-App einzusetzen, wer sich nicht per App registriert oder ohne Maske kommt, darf dann eben nicht in den Showroom.“ Viele Geschäftsgespräche würden mit zunehmenden Temperaturen insbesondere bei Gebrauchtwagen ohnehin im Freien ablaufen, „also auch keine Ansteckungsgefahr.“
Landrat Heinz Eininger signalisierte Unterstützung: „In immer wiederkehrenden sinkenden oder steigenden lnzidenzzahlen sowie den damit verbundenen Öffnungen und Schließungen sehen wir kein tragfähiges Modell zur Bekämpfung der Corona-Pandemie für die nächsten Monate“, antwortete er auf einen Brief der Innung.