Über 10.000 neue Pkw ausgeliefert, aber es könnten 5.000 mehr sein
Kraftfahrzeuginnung: Verlängerter Umweltbonus nimmt etwas Druck raus
Genau 10.518 Pkw wurden bei den Zulassungsstellen in der Region im November zugelassen. „Das ist die gute Nachricht“, sagt Obermeister Torsten Treiber von der Kraftfahrzeuginnung Region Stuttgart, „denn im Moment zählt jede Zulassung für die Autohäuser in der Region.“ Die Kehrseite der Medaille beschreibt Innungsgeschäftsführer Christian Reher: „Es könnten gemessen am Vorjahr und an den Bestellungen in den Autohäusern 5.000 Neufahrzeuge mehr sein, wenn die Hersteller die bestellten Autos liefern würden.“ Mangels Neuwagen meldet auch der Gebrauchtwagenmarkt weitgehend ausverkauft: Knapp 18.000 Besitzumschreibungen haben die Zulassungsstellen registriert. Vor einem Jahr waren es rund 2.000 mehr gewesen. Wiederum zu den guten Nachrichten zählt die Innung, dass Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck die aktuelle Innovationsprämie für Elektrofahrzeuge zunächst um ein Jahr bis Ende 2022 verlängert hat. Die Richtlinie soll zum Jahresende im Bundesanzeiger veröffentlicht werden und am 1. Januar 2022 in Kraft treten. „Wenn das klappt, fiele in diesem Punkt der Druck weg, E-Autos bis zum 31.Dezember zulassen zu müssen“, sagt Christian Reher. Regional ist klar, dass mit den bis November erreichten rund 116.000 Pkw-Neuzulassungen die Vorjahreswerte nicht mehr erreicht werden können: „Das Autojahr wird im Minus enden, was die Zulassungszahlen angeht. Die Chipkrise ist zwar aus den Schlagzeilen verschwunden, sie ist aber immer noch ein Thema“, sagt Obermeister Torsten Treiber. Und beim Umweltbonus gibt es auch noch einen Haken: „Wir hoffen, dass Minister Habeck nicht vergisst, auch das Plugin-Problem zu lösen, optimal wäre es, die Förderungsbedingungen so zu ändern, dass nicht mehr das Zulassungsdatum den Ausschlag gibt, sondern das Kaufdatum“, sagt Obermeister Torsten Treiber: Probleme macht das allen, deren Autos gerade nicht lieferbar sind: „Zum 1. Januar soll sich beispielsweise die Mindestreichweite bei Plugin-Hybriden von 40 Kilometern auf 60 Kilometer ändern. Dies hat vor allem für die von Firmen angeschafften Hybriddienstwagen und deren steuerliche Behandlung Auswirkungen.“ Im November wurden in der Region rund 2.200 Plugin-Hybride zugelassen, etwas mehr als E-Autos, die im gleichen Zeitraum auf 2.175 kamen. Der regionale Bestand hat bei den E-Autos den Rekordwert von 30.851 erreicht. Bei den Plugins sind es 34.845.